«Ich wollte dort anfangen, wo der Mensch lebt, dort wo er Dreck produziert.»
Klimafreundliches Bauen und Wohnen ist in aller Munde. Doch wie funktioniert es möglichst ganzheitlich? Wie schafft man ein autarkes zu Hause das den Bedürfnissen nach Wohnkomfort nicht widerspricht? Antworten auf diese Fragen finden wir im Forschungsprojekt der Wissenschaftlerin Devi Bühler. SIGA war Partner beim Bau ihres ressourceneffizientem KREIS-Hauses.
Die junge Umweltingenieurin Devi Bühler, 33, trifft mit ihrem Projekt den Nerv der Zeit. Schon in ihrem Bachelor-Studium am Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften waren es die erneuerbaren Energien, die es ihr besonders angetan hatten. Deshalb entschied sich Bühler 2013 für eine Bachelor-Arbeit im Bau-Bereich. «Oft betrachtet man die Energieeffizienz der Gebäude sehr einseitig. Ein Gebäude ist ein hochkomplexer Ort, indem auf verschiedenen Ebenen für Nachhaltigkeit etwas bewirkt werden kann.»
In ihrer Arbeit wollte sie herausfinden, wie sich Energie-, Wasser- und Nährstoffkreisläufe in Gebäuden schliessen lassen. So entstand die Idee zum KREIS-Haus – ein Musterhaus für ressourceneffizientes Wohnen. Denn etwas fehlte ihrer Meinung nach in der Praxis: Das Versuchsfeld. «Ich habe oft beobachtet, dass es lange dauert, bis man in der Forschung etwas ausprobieren kann.»
Und die Forschung ist es, die Erkenntnis über die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner energieeffizierter Gebäude liefern soll. Also schuf sie sich ihren eigenen Ort zum Testen innovativer Ideen rund ums Thema Energiekreisläufe – und zwar auf ihrem Familiengrundstück in Feldbach am Zürichsee. Die Fläche, auf dem das Kreishaus heute steht, wird gemeinschaftlich bewirtschaftet. Devi Bühler nennt es Synergy Village und gründete den gleichnamigen Verein.
Lara Schnyder
Content- und Videospezialistin bei SIGA in der Schweiz.