Fachkräftemangel, was tun?
Gutes Personal zu finden, ist schwieriger denn je. Immer weniger Jugendliche wollen handwerkliche Berufe erlernen. Den Fachkräftemangel können Betriebe nicht beheben, aber abfedern. Wir sagen wie.
In Deutschland hat sich der Mangel an Fachkräften zum grössten Geschäftsrisiko im Baugewerbe entwickelt. In der Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages zum Jahresbeginn 2020 nannten über Dreiviertel der Unternehmen des Baugewerbes den Fachkräftemangel als Risiko für die eigene wirtschaftliche Entwicklung. Im Vergleich: 2010 waren es gerade einmal ein Fünftel.
Genauso eindeutig verhält es sich in der Schweiz. Ein Beispiel: In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der angehenden Maurer schweizweit fast halbiert.
Und auch Österreich ist keine Ausnahme. Fast die Hälfte der österreichischen Handwerksbetriebe geben an, nicht genügend Nachwuchs zu finden. Und das schon seit Jahren.
Die Gründe für den Fachkräftemangel
Für den Fachkräftemangel in der Baubranche gibt es mehrere Gründe, die zusammenkommen:
- Überalterung (viele Fachkräfte sind bereits über 50)
- Fehlende Lernende (Empfehlung von Eltern und Lehrern: Geh studieren!)
- Falscher schlechter Ruf der Baubranche (anstrengend und schlecht bezahlt)
Was kann ich als Betrieb tun?
Eine Teillösung lautet: selbst ausbilden! Lernende, die die Ausbildung im eigenen Betrieb absolvieren und die DNA eines Unternehmens verinnerlichen, sind besonders wertvolle Mitarbeitende. Nach Abschluss der Lehre gilt es, diese Fachkräfte zu halten. Das kann durch die richtigen Anreize wie Gehalt, Urlaubstage, Sozialleistungen und ein angenehmes Betriebsklima erreicht oder zumindest gefördert werden. Zusätzlich bringen Auszubildende grosses Entwicklungspotential, innovative Ideen und eine hohe Lernbereitschaft mit.
Den Mangel ausgleichen
Eine weitere Teillösung für den Fachkräftemangel sind die richtigen Zulieferer und Partnerbetriebe. Starke Partner, die einerseits helfen, neue Arbeitskräfte schnell und kompetent auszubilden und andererseits gute Beratung und Hilfestellung seitens der Hersteller und Zulieferer.
Wenn man als Verarbeiter unter Zeitdruck steht, gerade weil die Fachkräfte fehlen, braucht es zuverlässige Partner. Auch weniger qualifiziertes Personal kann durch kurze, aber effiziente Schulungen besser eingesetzt werden. Wenn der Lieferant auch noch mit Rat und Tat zur Seite steht und dafür sorgt, dass die Ware rechtzeitig und korrekt auf der Baustelle steht, erleichtert das den Arbeitsalltag um ein Vielfaches.
Alejandro Jimenez
Kommunikationsspezialist bei SIGA & Outdoor-Enthusiast