Tiny House auf Rädern: Autarkes Wohnen im Trend

Wohnwagon.at ist ein Erfolgsmodell, für das ab sofort ausschliesslich SIGA verwendet wird. Dabei geht es um individuelle, erschwingliche Wohneinheiten, die nachhaltig sind.

Alejandro Jimenez
in Unternehmenskultur , Nachhaltigkeit
25. August 2020 3 Minuten Lesezeit

Wohnwagon.at ist ein Erfolgsmodell. Dabei geht es nicht nur um individuelle, erschwingliche Wohneinheiten, sondern auch um Nachhaltigkeit, Minimalismus, Umweltschutz und Autarkie. Grosse Worte, denen die junge Firma aus Wien Taten folgen lässt.


Zwei Drittel der Kunden nutzten ihren Wohnwagon nicht etwa als Zweitwohnung, sondern als vollwertige Wohnung, sagt Geschäftsführerin und Firmenmitgründerin Theresa Steininger. Oft sind es junge Pärchen, die sich nicht mit einer grossen Hypothek verschulden wollen oder ältere Pärchen, denen ihre Wohnung zu gross ist.

«Luftdichtheit, kein Energieverlust und kein Schimmel sind natürlich Voraussetzung.»

Theresa Steininger, Geschäftsleiterin von Wohnwagon.at

Hier wird der Traum vom Eigenheim erfüllt, aber in Einklang mit verdichtetem Wohnen, Ökologie und Unabhängigkeit. «Wir spüren, dass wir nicht mehr nur die Randzielgruppen ansprechen», sagt Theresa Steininger, «am Anfang waren es die totalen Pioniere, die einen Wohnwagon haben wollten, jetzt wird es auch für bodenständige Bürger ein Thema.»

Was ist ein Wohnwagon?

Ein Wohnwagon ist ein fahrbares Tiny House, das im besten Fall ohne Strom- und Wasseranbindung, ganz für sich allein funktioniert. Umso wichtiger sind dabei die Dämmung und die Luftdichtheit der Wagen. «Wir sind auch ein Gebäude! Die Wohnwagons sind eine ganz normale Wohneinreichung, vollwertig zum darin Wohnen. Dementsprechend ist Luftdichtheit, kein Energieverlust und kein Schimmel Voraussetzung», erklärt Theresa Steininger. «Ein alter Zirkuswagon, den ich nur im Sommer benutze, der braucht keine Winddichtbahn; nur innen und aussen Schalung mit stehender Luft dazwischen. Wenn ich aber will, dass ein Wagon vollwertig funktioniert, dann muss das gebaut sein, wie ein ganz normales Haus.»

Gut beraten

Das Grundgestell der Wohnwagons sind gebrauchte, upgecycelte Containerfahrgestelle und Massivholz. Gedämmt wird natürlich mit Schafwolle, im Innenraum wird nur Vollholz und Lehmputz verwendet, für die luft- und winddichte Hülle werden ausschliesslich SIGA-Produkte eingesetzt. Diese Hülle zu erstellen, macht gerade mal einen Tag Arbeit von acht Wochen aus, ist aber für den Wohnkomfort essentiell. «Es freut uns sehr, dass wir SIGA gefunden haben. Vorher hatten wir verschiedene Lieferanten. Bei 100 000 bis 200 000 Euro pro Wagon, da wollen wir sicherstellen, dass keine billigen Produkte reinkommen und dass es auch 50 Jahre hält», sagt Steininger über die Luftdicht-/Winddichtprodukte. Der Werkstattleiter lobt unter anderem «die persönliche Beratung» und die «Initiative in Sachen Betreuung», die da komme. «SIGA reagiert extrem schnell, was unsere Werkstattarbeit leichter macht. Einmal anrufen und morgen ist es schon erledigt», sagt Theresa Steininger. Und schliesslich verbindet auch die Liebe zur ökologischen Nachhaltigkeit: «Mir hat gefallen, dass die Firma Werte hat.»

Eine andere Tradition

Der Funke, der Wohnwagon entflammte, war Ärger über Konsumwahn und Billigbauweisen, so Theresa Steininger. «Es wird wo immer möglich grösser und billiger pro Quadratmeter gebaut. Und es wird mehr Sondermüll verbaut, als dass tatsächliche Baustoffe verwendet werden. Eigentlich haben wir in der Baubranche einen riesigen Hebel und eine andere Tradition. Das war für mich die Motivation eine eigene Firma zu gründen.»

Wohnwagon.at basiert auf vier Grundprinzipien:

  • Autarkie / Kreislaufdenken
  • Naturbaustoffe (gesundes Wohnraumklima), recyclebar
  • Reduktion aufs Wesentliche (der durchschnittliche Wohnraum pro Person hat sich heutzutage verdreifacht)
  • Gemeinschaft (Dinge teilen)

Modell mit Zukunft

Die Firma Wohnwagon hat unterdessen dreissig Mitarbeitende und erst dieses Jahr den deutschen Traumhauspreis 2020 in der Kategorie «Tiny House» erhalten. Davor haben sie bereits einen Unternehmerpreis erhalten und eine Menge mediale Aufmerksamkeit erfahren. «Wir waren zur richtigen Zeit, am richtigen Ort», sagt Theresa Steiniger dazu. Neben dem Bau von Wagons, betreibt die Firma einen Autarkieshop sowohl auf ihrer Website, als auch direkt in Gutenstein, Deutschland. Außerdem bieten sie ihr Know-how für die Planung von Ein- und Mehr- Familienhäusern an. Ihre Spezialgebiete liegen in der Beratung von «autarken» und «nachhaltigen» Lösungen. Im Moment arbeitet das Team an Wagen Nummer 60. Zwanzig weitere Wohnwagons sind bereits vorbestellt.

Alejandro Jimenez

Kommunikationsspezialist bei SIGA & Outdoor-Enthusiast

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