Fenstersanierung im Fokus – Tipps vom Experten
Heute möchten wir euch einen Einblick in das Thema Fenstersanierung geben. Dazu haben wir uns mit Hendrik Schimmele, Fensterexperte und tätig im technischen Vertrieb bei SIGA, ausgetauscht. Er hat uns wertvolle Informationen und Tipps rund um die Sanierung alter Fenster verraten.
Warum ist die Sanierung alter Fenster so wichtig?
Nicht nur aufgrund der Energiekrise werden in Europa und weltweit in den nächsten Jahren sehr viele Fenster saniert. Viele Fenster aus den 1960er und 70er Jahren sind oder waren nicht ausreichend abgedichtet und verfügten oft nicht über doppelverglaste Scheiben. Dank doppel- oder dreifachverglasten Fenstern steigt die Dichtheit eines Gebäudes und du sparst Energie. Heute ist es wichtig, den Energieverlust zu minimieren und Schimmelbildung zu verhindern. Eine fachgerechte Sanierung ist zentral und du als Handwerker kannst hier einen wesentlichen Beitrag leisten.
Worauf ist bei der Fenstersanierung zu achten?
Die fachgerechte Montage bei der Fenstersanierung ist wichtig - egal, ob es sich um Holzfenster, Holz-Alu, Kunststoff oder reine Alufenster handelt. Wie beim Neubau müssen auch bei der Sanierung die allgemein anerkannten Regeln und Techniken eingehalten werden. In Deutschland gilt der RAL-Leitfaden. Gemäss dem RAL-Leitfaden sind für Fenstersanierungen folgende Techniken zugelassen:
- Verleistung
- Spritzbarer Dichtstoff
In der Schweiz gelten die Vorgaben des FFF (Schweizerischer Fachverband Fenster- und Fassadenbranche). In Österreich wiederum gilt die ÖNorm B 5320.
Generelles Ziel ist es, Energieverluste zu minimieren und Schimmelbildung zu verhindern.
Wie dichte ich ein Fenster am effektivsten gegen Zugluft ab?
Die effektive Abdichtung gegen Zugluft ist ein entscheidender Faktor bei der Fenstersanierung. Hierbei spielt der Sanierungsgrad eine Rolle. Hendrik erklärt: "Bei einer Kernsanierung mit einem Wärmedämmverbundsystem kann man fast den Neubaustandard erreichen. In diesem Fall kann ein Fugendichtband wie das Fentrim 20 eingesetzt werden, das später komplett überputzt werden kann.»
Bei einer einfachen Fenster-Austauschsanierung hingegen werden andere Materialien benötigt. Hier ist ein spritzbarer Dichtstoff die beste Wahl, um eine technische Abdichtung zu gewährleisten. Die Fuge dichtest du so ab:
1. Dämme die Fuge ab
2. Schiebe eine geschlossen-porige Rundschnur ein. Dies kann eine PE- oder PU-Rundschnur sein. Wichtig: Beachte das Breiten-Tiefen-Verhältnis zwischen Fuge und Schnur
3. Bringe Meltell an
Tipp: Meltell kannst du auch bei breiteren Fugen von bis zu 35mm einsetzen. Besonders bei Sanierungen von älteren Gebäuden kann dies sehr hilfreich sein.
Welche Dichtstoffe gibt es und was sind ihre Unterschiede?
Es gibt verschiedene Dichtstoffe für die Fenstersanierung, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften haben. Hendrik erklärt, dass Acryl ein Dichtstoff ist, der speziell für den Innenbereich geeignet ist und später überstrichen werden kann. Allerdings ist er nicht besonders feuchtigkeitsbeständig und weniger dehnfähig, weshalb er als älterer Abdichtungsstandard gilt. Im Außenbereich hingegen kommen meist Silikone zum Einsatz, die eine bessere Schlagregendichtheit und Dehnverhalten bieten.
Eine interessante Weiterentwicklung sind die Hybrid-Dichtstoffe, die das Beste aus Acryl und Silikon vereinen. Diese sind sowohl innen als auch außen einsetzbar, überstreichbar und bieten ein großes Dehnverhalten. Hendrik empfiehlt hier Produkte wie SIGA Meltell, die sogar bis zu -10 Grad Untergrundtemperatur verwendet werden können und sich ideal für Fugenbreiten von bis zu 35 Millimeter eignen.
Wie berechne ich die richtige Menge Dichtstoff?
Ein häufiges Problem bei der Fenstersanierung ist die genaue Menge des benötigten Dichtstoffs festzulegen. Um hier Sicherheit zu bekommen, hat SIGA einen Fugenrechner entwickelt. Mit diesem Tool können Handwerker wie du ganz einfach die Breite, Tiefe und Länge der Fuge angeben. Es wird ausserdem automatisch berechnet, wie viel Material in Schlauchbeuteln oder Kartuschen benötigt wird.
Fazit
Die Sanierung alter Fenster ist in Zeiten der Energiekrise von grosser Bedeutung. Eine fachgerechte Sanierung kann dazu beitragen, Energieverluste zu minimieren und Schimmelbildung zu verhindern. Die Wahl des richtigen Dichtstoffs ist dabei entscheidend, und hier können moderne Hybrid-Dichtstoffe wie Meltell eine optimale Lösung darstellen. Dank des praktischen Fugenrechners von SIGA wird auch die genaue Menge an Dichtstoff problemlos berechnet.
Wir danken Hendrik für seine Tipps und hoffen, dass dieser Artikel euch bei euren Fenstersanierungsprojekten weiterhilft. Bei konkreten Fragen, kontaktiere gerne deinen SIGA-Ansprechpartner.
Viel Erfolg bei euren Sanierungsprojekten!
Von der Schreinerei zum technischen Vertrieb: Über Hendrik Schimmele
Bevor er zu SIGA gekommen ist, hat Hendrik Schimmele seinen Titel als Schreinermeister erworben. In dieser Zeit hat er sowohl in Klein- als auch in grossen Industriebetrieben gearbeitet. Seit 10 Jahren ist Hendrik nun im technischen Vertrieb bei SIGA tätig und verfügt über umfassendes Fachwissen im Bereich Fenster- und Fassadenbau. Hendrik Schimmele gibt sein Wissen in ganz Deutschland an Fachseminaren und Fachtagungen an Planer, Architekten, Ingenieure oder Sachverständige weiter.
Stefanie Schaller
HR-Marketing- und Employer-Branding Manager mit der Mission, SIGA als unwiderstehlichen Arbeitgeber zu positionieren. Abseits der Arbeit taucht sie gerne in Bücherwelten ein, praktiziert leidenschaftlich Yoga und ist stolze Mama.