Wände aus Holz und Stroh
Die Herausforderung beim bayrischen Kloster Plankstetten war der Holzbau im strömenden Regen. Die Lösung: SIGA Wetguard.
Im bayerischen Plankstetten entsteht das grösste strohgedämmte Gebäude Süddeutschlands. Für die Wanddämmung wird ausschliesslich klostereigenes Stroh verwendet. Die grosse Herausforderung war allerdings der Holzbau im strömenden Regen.
Es hat schliesslich 65 Liter geregnet und wir haben ein Flachdach gebaut. Die Feuchteschutzfolie ist nirgends eingerissen. Das war fast unheimlich.
Ja, richtig, klostereigenes Stroh! Denn die Bauherrschaft ist das Kloster Plankstetten, dessen Credo lautet: «Leben aus dem Ursprung». Die Mönche des Klosters wollten etwas für den Klimaschutz tun und liessen den Neubau «St. Wunibald» daher in Strohbauweise planen. Das stiess bei Politik und Bauwesen auf reges Interesse. Im Gebäude St. Wunibald finden demnächst 30 Gästezimmer, Büroräume und eine kleine Kindergarteneinrichtung Platz.
Von der Natur geliehen
Geplant vom Architekturbüro Hirner und Riehl und umgesetzt mithilfe von Benedikt Kaesberg, dem Autor von „Strohgedämmte Gebäude“, entstand ein dreigeschossiges, 60 Meter langes Gebäude aus vorgefertigten Wandelementen, die mit Stroh gedämmt wurden. 300 Kubikmeter Biostroh und 300 Bäume aus dem Klosterwald wurden hier verarbeitet. Durch natürliche Baustoffe wird das Klima geschont und mit der Strohbauweise ein Nebenprodukt der Landwirtschaft genutzt. Das Dämmmaterial ist dadurch zu hundert Prozent biologisch abbaubar. Der Benediktinermönch Frater Andreas aus dem Kloster in Plankstetten formuliert es so: «Wir leihen uns eigentlich das Material nur von der Natur und geben es irgendwann wieder zurück.»
Und dann kam der Regen
Erstellt wurden die Wände und Decken von der Bogner Holzbau GmbH. Die Wandmodule wurden aussen mit Holz verschalt und innen werden sie später vier Zentimeter dick mit Lehm verputzt. Der Einbau der Decken jedoch war eine ganz und gar nicht alltägliche Aufgabe. 3.60 Meter breite und 10 Meter lange Deckenelemente wurden angeliefert. Die 270 Deckenbalken mussten sichtbar bleiben. «Pure Natur bändigen, mit dem zusätzlichen Anspruch eines Passivhausgebäudes», sagt Manfred Bogner, Geschäfstleiter von Bogner Holzbau. «Ich fragte mich, kann ich diese pure Natur auf eine Ästhetik zusammenfügen?»
Feuchtigkeit ist beim Holzbau einer der grössten Risikofaktoren. Bei diesem Balken etwas Verzug in die eine Richtung, beim nächsten in die andere – schon ist es geschehen. Und dann wurden auf das Wochenende 60 Liter Niederschlag angesagt.
Trocken dank Wetguard
Manfred Bogner musste das Problem mit dem Feuchteschutz lösen: «Wie kann ich das abdecken, der Tag hat doch nur 24 Stunden? Ich kann nicht einfach ein Bierzelt drüber bauen. Benedikt Stauber, unser SIGA-Berater hat sich mit uns darum gekümmert und uns das Neuprodukt Wetguard empfohlen. Wir haben also diese Bahn vollflächig verklebt. Es hat schliesslich 65 Liter geregnet und wir haben ein Flachdach gebaut. Die Frage war: Hält die transparente Folie überhaupt auf einer sogenannten Mann-an-Mann-Decke? Es hat gehalten. Wahnsinn! Auch später, als wir 16’000 Schrauben reingedreht haben und auch beim Betonieren. Die Feuchteschutzfolie ist nirgends eingerissen. Das war fast unheimlich. SIGA war ein entscheidender Teil bei der ganzen Geschichte. Weil es ohne in der Bauzeit teilweise nicht zu schaffen gewesen wäre.»
Alejandro Jimenez
Kommunikationsspezialist bei SIGA & Outdoor-Enthusiast